Nicht alle Lebensmittel, die in unseren Geschäften zu finden sind, sind von gleicher Qualität. Es ist wichtig, bei der Auswahl von Obst und Gemüse sorgfältig vorzugehen, vor allem wenn sie als Ganzen, d. h. mit Schale oder Haut, verzehrt werden. Dies ist häufig der Fall, wenn Früchte und Gemüse zur Herstellung von selbstgemachten Säften dienen.
Natürlich gibt es Vorschriften, die Höchstgrenzen für Pestizidrückstände festlegen, die in Lebensmitteln akzeptiert werden. Dennoch ist es legitim, sich die Frage zu stellen, welche Auswirkung diese Pflanzenschutzmittel auf unsere Gesundheit haben. In einem letzten Artikel Einen frischen Saft ohne Pestizide, bitte! haben wir die Bedeutung der Verwendung von Bioprodukten beim Entsaften angesprochen. Die Problematik der Pflanzenschutzmittel sowie die festgelegten Höchstwerte wurden ebenfalls erwähnt. Der regelmässig höhere Konsum von frischem Obst und Gemüse kann zu Problemen hinsichtlich der möglichen Überschreitung der aufgenommenen Mengen an Pestizidrückstände führen.
Daher stellen Produkte aus biologischem Anbau (Bio) eine gute Alternative zur Vermeidung von Pestiziden dar. Bioprodukte sind so natürlich wie möglich. Sie verwenden organische Düngemittel, die von Tieren produziert werden, natürliche Pflanzenschutzmittel wie Mikro- und Makroorganismen oder natürliche Substanzen wie Kaliumbicarbonat. Es werden keine gentechnisch veränderten Organismen (GVO) toleriert, wodurch die potenzielle Förderung von Allergien und die Schwächung des Körpers vermieden werden kann. Ausserdem profitiert die Umwelt durch die Erhaltung der Artenvielfalt. Diese Erkenntnisse dürften die Expansion des Biomarktes in der Schweiz begünstigt haben. Auch die verschiedensten Labels sind auf dem Markt erschienen.
Sind alle Siegel gleichwertig?
Zunächst einmal muss man zwischen den verschiedenen Gütesiegeln unterscheiden, denn ein Label bedeutet nicht, dass es von einer externen Organisation bewertet und vergeben wurde. Grundsätzlich kann jede Organisation ihr eigenes Gütesiegel schaffen. Ihre Glaubwürdigkeit kann dadurch in Frage gestellt werden.
Auch unter den von neutralen Stellen bestätigten Labels sind nicht alle gleich. Einige sind restriktiver. Neben Ökologie, Tierschutz und dem Erhalt der Sorten- und Artenvielfalt spielt der soziale Aspekt eine zentrale Rolle. Labels können z. B. Aspekte der nachhaltigen Entwicklung garantieren, wie die Beschränkung auf synthetische Düngemittel oder GVO, oder auch die regionale Produktion garantieren.
Bio-Siegel wiederum garantieren einen hohen Standard durch unabhängige Kontrollen, die sich auf strengen Richtlinien basieren. Die im Bild links dargestellten Bio-Labels wurden nach den Kriterien Umwelt (Wasser, Boden, Biodiversität, Klima), Tierschutz, Sozialstandards, faire Handelsbeziehungen, Management, d.h. Umsetzung der Label-Richtlinien, sowie Prozesse und Kontrollen bewertet. Nicht alle der vorgestellten Labels weisen in ihrem Namen darauf hin, dass sie den Bio-Richtlinien folgen. So folgen Demeter, fidelo, Naturpur, Kagfreiland oder auch Alnatura diesen Regelungen, ohne dies jedoch zu verdeutlichen.
Nicht-schweizerische Bio-Labels sind oft weniger restriktiv. Betrachtet man das Schweizer Bio mit der Knospe und das Bio aus der Europäischen Union (EU) mit dem Blatt als Logo, so werden diese Unterschiede deutlich. Schweizer Bio erlaubt keine Flugtransporte, schreibt die Weidehaltung im Freien sowie Gebiete vor, die den Erhalt der Artenvielfalt fördern. Alle Bereiche des landwirtschaftlichen Betriebs müssen biologisch sein. Der Schweizer Bio-Landbau erlaubt weder den vorbeugenden Einsatz von Antibiotika noch die Zugabe von Aromen und Zusatzstoffen. Die Unterschiede zum Schweizer Bio sind jedoch gering.
Wie wähle ich die Lebensmittel, die ich konsumiere?
Das Entschlüsseln von Labels und den Werten, die sie repräsentieren, ist langatmig und zeitaufwendig. Erst wenn die von den Labels zugesicherten Werte bekannt sind, kann eine bewusste Auswahl von Lebensmitteln getroffen werden.
Wenn es das gewünschte Produkt nicht in Bio-Qualität gibt, können verschiedene Tricks helfen, die Menge der enthaltenen Pestizide zu verringern. Eine Möglichkeit besteht darin, das Obst und Gemüse etwa 30 Minuten in einem Wasserbad einzuweichen. Dazu benötigt man etwa 90 % frisches Wasser und 10 % Essig oder Zitronensaft. Eine andere Möglichkeit ist, 2 Esslöffel grobes Salz oder Bikarbonat in einem Liter Wasser zu verdünnen. Um die Pflanzen gründlich zu reinigen kann man auch Salz und Zitrone oder Essig und Backpulver mischen. Schliesslich werden durch das Schrubben unter Wasser mit einer Gemüsebürste und das Abtrocknen mit einem sauberen Tuch etwa 70 % der Pestizide entfernt.
Dem Wunsch, einen frischen Saft zu trinken, sollte nichts mehr im Wege stehen. Diese Lust erleichtert übrigens auch die Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE), die dazu rät, fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu essen, um den Körper mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Wenn man diese Lebensmittel in flüssiger Form zu sich nimmt, werden die Nährstoffe ausserdem sehr schnell für den Körper verfügbar gemacht. Die Organe können sich so ausruhen, da sie die Verdauung für die Ballaststoffe nicht aktivieren müssen. Es ermöglicht die schnelle Aufnahme einer grossen Menge an Vitaminen, Mineralstoffen, Antioxidantien und Enzymen. Auf unserer Website finden Sie Ideen für saisonale Rezepte sowie eine Auswahl an Entsaftern mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Es ist auch wichtig zu betonen, dass Bio-Lebensmittel aus dem Ausland in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit besser sind als herkömmliche Schweizer Produkte. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Aspekte, die in unseren Artikeln über Bio erwähnt wurden, empfehlen wir, beim Entsaften von Obst und Gemüse zunächst Schweizer Bio-Produkte der Saison und lokale Produkte des Vertrauens zu bevorzugen.